Parkinson und Schach

Über den – oder diejenigen, die Schach erfunden haben ist nichts konkretes bekannt. Wäre jedoch das Schachspiel von einem, oder wenigstens für einen, Parkinsonkranken erfunden worden, dann würde das nicht verwundern. Denn im Schachspiel erfahren wir Parkis was echte Teilhabe bedeutet. Beim Schach ist Dir niemand nur deswegen voraus, weil er nicht – so wie Du – mit einem Bündel von Krankheitssymtomen belastet ist.

„Nutze Schach zur Meditation, um große Bereiche Deines Geistes miteinander und untereinander zu verknüpfen“

Michael Kever (schachguru)

Schach ist echte Teilhabe. Hier begegnet der Parki allen anderen auf Augenhöhe. Er ist gleichwertig und wir nicht als behindert angesehen.

Ein weiterer Nutzen generiert sich aus der Fixierung auf ein anderes Problemfeld. Die vielen alltäglichen Sorgen, die sich oft aus Progredienzängsten, dem Versagen beim Ausführen banaler Tätigkeiten und allgemeiner Hoffnungslosigkeit zusammensetzen, finden sich nicht auf dem Schachbrett wieder. Wer als Parki auch nur halbwegs in der Lage ist, seine Alltagsprobleme eigenständig zu lösen, den schrecken die Herausforderungen auf dem schwarz-weiß karierten Feld nicht ab. Hier sind Mustererkennung, Taktik, Kreativität, Merkfähigkeit und Intuition gefragt.

Beim Schach wird geschwiegen. Die Spieler treten in einen meditativen Prozeß ein, bei dem sie ganz bei sich sind. Die Ruhe entlastet den Geist. Wenn mit der richtigen mentalen Einstellung gespielt wird, gewinnen beim Schach stets beiden Kontrahenten.